Im Vortragssaal werden 20 Motive des ehemaligen Schiffsführers Henry Platje gezeigt, die er am „romantischen Rhein“ zwischen Koblenz und Bingen aufgenommen hat. Hierfür hat der Hobby-Fotograf teils über 100 Jahre alte Postkarten aus seiner Sammlung als Vorlage genommen und heutzutage aus derselben Perspektive vor Ort nachfotografiert. Herausgekommen ist eine spannende Reise durch die Rheinschifffahrt vom frühen 20. bis 21. Jahrhundert.

Kulturdezernent Thomas Krützberg, Museumsleiter Dr. Bernhard Weber und sein wissenschaftlicher Volontär Dr. Cornelius Lehmann (Kurator der Ausstellung) eröffnen zusammen mit Henry Platje die Sonderausstellung.

Seit  April 2017

wird das kollektive Schiffspostkartenmuseum über die „Postkartensammlung“ von Dorothée Bouchard, die sie dem Museum geschenkt hat,in einem eigenen Kabinett präsentiert.

1978 radierte die Düsseldorfer Künstlerin Dorothée Bouchard für den Düsseldorfer Kunstverein eine Jahresgabe, die einen Briefkasten darstellte. Der Radierung beigefügt war eine Schiffspostkarte mit der Bitte eine andere Schiffspostkarte zurückzuschicken. Die Resonanz war überraschend hoch. Das Ergebnis ist eine Schiffspostkartensammlung von Einsendern und Künstlern aus aller Welt, die in die Tausende geht. Ozeanriesen, Segelschiffe, Ruderboote, Eisbrecher, Kriegsschiffe, Flöße, Dschunken, Jollen, Wracks und Untergänge, eine Entdeckungsreise durch die Schifffahrtsgeschichte.

Alles, was mit Schiffen und Wasser zu tun hat, ist in der Sammlung vertreten.

Aus den zahlreichen Einsendungen entstand das Musée maritime de Balsièges in einer alten Mühle im Massiv Central in Südfrankreich, der Zweitwohnsitz von Dorothée Bouchard und ihrem Mann Elliot Bouchard.

Eine Erweiterung der Dauerausstellung im Museum der Deutschen Binnenschifffahrt 

Das Museum der Deutschen Binnenschifffahrt schließt eine Lücke in der Dauerausstellung.  Besucher hatten den Eindruck, dass unsere Dauerausstellung viel zu sehr auf den Rhein und die Ruhr ausgerichtet ist. Diesen „Vorwurf“ haben wir zum Anlass genommen und an einer Erweiterung der Dauerausstellung unter Berücksichtigung der bedeutenden deutschen Flüsse gearbeitet. Sie finden diese neue Ausstellungseinheit  im Schwimmbecken im Untergeschoss der ehemaligen Herrenschwimmhalle. Sie stellt außergewöhnliche Schiffstypen, wie die Kettenschleppdampfer des Neckars, die „Ulmer Schachteln“ von der Donau oder die Heckraddampfer der Oder in den Mittelpunkt. Zusätzlich bieten Vertiefungsebenen zu den Zuflüssen einen Einblick in das weitverzweigte Wasserstraßennetz der deutschen Flüsse.

Sehenswert ist „fliozan“ GERMAN RIVERS eine Videoinstallation des Mainzer Professors Harald Schleicher. „fliozan“ ist eine audiovisuelle Reise entlang der wichtigsten deutschen Flüsse – aufgenommen von ihrer Quelle bis zur Mündung. Ein bildgewaltiges Projekt, das der Ausstellungseinheit eine besondere Atmosphäre verleiht.

Aus dem Bestand des Bundesamtes für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen in Berlin sind Gemälde zu sehen, die schwerpunktmäßig die Flüsse der ehemaligen DDR repräsentieren. Sie runden die breitgefächerte Palette der „Deutschen Flüsse“ ab.

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Der inzwischen stadtbekannte weiße Wal „Rhineheart“, den der Künstler Jörg Mazur während seiner bildhauerischen Odyssee „Heimat für Rhineheart“ schuf, tauchte im Museum der Deutschen Binnenschifffahrt erneut auf. Und das schon zum zweiten Mal.

Mazurs Arbeit an der Wal-Büste begann letztes Jahr im Rahmen der 36. Duisburger Akzente zum Thema „Heimat“ und knüpfte an die abenteuerliche Reise des weißen Wals im Rhein an, der im Mai 1966 von zwei Rheinschiffern vor Duisburg-Neuenkamp gesichtet wurde.

Das Foyer des Binnenschifffahrtsmuseums war eine der ersten Stationen, an denen der Bildhauer mit seiner Idee Station machte, dem Wal in Duisburg ein Denkmal zu setzen und mit einer Skulptur am Rhein an die Einzigartigkeit seiner Geschichte zu erinnern.

Nach erfolglosen Fangversuchen des ehemaligen Duisburger Zoodirektors Dr. Wolfgang Gewalt schwamm der Wal damals weiter ins Landesinnere, wo er nach vier Wochen unmittelbar vor dem Bonner Regierungsgebäude auftauchte und Geschichte schrieb.

Es waren die Pressefotos und Berichte des mit Altöl verschmutzten Weißwals in einem Fluss namens Rhein, die damals auch den politischen Focus auf die starke Verschmutzung des Flusses lenkten.

„Der Rheinwal liefert eine märchenhafte Metapher für unseren Umgang mit der Natur“, erklärt Jörg Mazur seine Faszination am weißen Wal. „Ohne Worte hat er den Blick aufs Wesentliche geschärft und tausende Menschen bewegt“.

Die mittlerweile vollendete Wal-Büste, die nun oberflächenveredelt vor dem niederländischen Lastensegler „De Goede Verwachting“ in der ehemaligen Herrenschwimmhalle auftaucht, soll noch vergrößert, in Bronze gegossen und an anderer Stelle präsentiert werden.

Rhineheart soll ein nachhaltiges und freundliches Symbol für den Umweltschutz werden. Als Wahrzeichen wird es die Geschichte lebendig halten und einen optimistischen Blick in die Zukunft wagen.

Plakat und eine Postkarte sind im Museumsshop erhältlich.

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